Cornelius Quabeck - Kann doch nicht sein, dass das schon alles ist.
sipgate shows freut sich auf “Kann doch nicht sein, dass das schon alles ist”, eine Ausstellung mit neuen Arbeiten des Düsseldorfer Künstlers Cornelius Quabeck. Die Eröffnung findet am 13.September von 18-21 Uhr statt.
Cornelius Quabeck, der von 1995 bis 2002 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Jörg Immendorff und Albert Oehlen studierte und am Chelsea College of Art and Design in London, zeigt neue Gitarrenbilder. Die klassische Gitarre erlebte im frühen 19. Jahrhundert ihre Blütezeit. Werke von Komponisten wie Ferdinand Sor, Dionisio Aguado oder Johann Kaspar Mertz kreuzen bis heute den Weg von Gitarrenschüler:innen. Oft ist das Erlebnis dieser immer noch wunderbaren Musik in den Fingern von Instrumental-Noviz:innen borderline missverständlich, da in großen Teilen der Welt die elektrische Gitarre der akustischen längst den Rang abgelaufen hat, nur die Erziehungsberechtigten der künftigen Gitarreros haben davon scheinbar keine Kenntnis (siehe Hendrix, van Halen usw). Wer aber endlich eine elektrische Gitarre in die Finger bekommt, dem wird nur ein Snob das Instrument als ein schlichtes Holzbrett mit Elektromagneten und Stahlsaiten verkaufen wollen, allen anderen ist klar, dass es sich wohl eher um einen Zauber, eine Waffe, eine göttliche Prothese, ja um die glorioseste Klangmaschine aller Zeiten handelt.
Die Instrumentenfirma Gibson trieb 1958 das zeitgenössische Gitarren-Design auf die Spitze, als es die futuristisch anmutende Flying V erfand, eine Gitarre, die aussieht wie eine Rakete mit sechs Saiten. Während der Blick in die Vergangenheit für viele Menschen etwas Erhellendes besitzt, Zusammenhänge erkennen lässt, Irrtümer bloßstellt, ist die Sicht in die Zukunft eine unwiderruflich trübe Angelegenheit. Alles muss erstmal passieren. Mit etwas Glück bemerken wir das, erleben etwas, erfinden was und manchmal kommt es sogar zu einer Verbesserung, ein Problem gelöst, ein Konflikt beendet, eine Krankheit geheilt. Auch die Malerei ist eine Beschäftigung mit der Zukunft. Eine mehr oder weniger künstlerische Absicht ist der Ausgangspunkt für eine Bildwerdung mit den Mitteln von Farbe, Leinwand, Pinsel. Durch Künstler:innenhand hervorgerufen, tritt etwas in Erscheinung und wird Teil unserer erfahrbaren Welt. Im aktuellen Fall der Bilder von Cornelius Quabeck handelt es sich um eine Serie Gitarre spielender Hunde. Weil historisch nicht bekannt ist, dass Hunde als Gitarristen gewirkt hätten, handelt es sich in einem möglicherweise falsch angewendeten Umkehrschluss hierbei nicht nur um eine Anthropomorphisierung, sondern auch um eine Zukunftsvision, die wenigstens klar genug ist, um auch das Instrument der Wahl zu erkennen: eine Rakete mit sechs Saiten, eine blaue Flying V. Na dann ab in die Zukunft! Wau!
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